SES 0816
SES SERVICE BUSINESS CENTER
Gestaltung und Funktionen
Der Neubau des SES Service Business Center in Betzdorf befindet sich auf dem künftigen SES Campus „Pierre Werner“ an der Nord-Süd-Achse der verkehrsberuhigten rue P. Werner.
Eine klare geometrische Form als Kontrast zum Landschaftsraum, das Ineinandergreifen und der Dialog von Gebäude und Landschaft sowie ein ausgeklügeltes energetisches Gebäudekonzept setzen als „Pionierprojekt“ ein Zeichen für die künftige Entwicklung auf diesem Baufeld.
Das Gebäude ist als klarer kubischer 3-geschossiger Baukörper konzipiert wobei das Erdgeschoß eine Grundfläche von 36x36m einnimmt, die beiden Obergeschosse um 18m zurückspringen und somit eine kleinere Grundfläche von 18x36m aufweisen.
Die Freifläche um das Gebäude ist als Rasenfläche ausgeführt und bildet dadurch einen natürlichen Übergang in die Landschaft.
Die Erschließung erfolgt von Osten aus über einen Windfang in ein großzügiges, sich über alle Ebenen öffnendes Atrium.
Das Erdgeschoß nimmt alle halböffentlichen und allgemeinen Funktionen, wie Cafeteria mit angrenzender Spülküche sowie Konferenzbereich, Empfang, Foyer, Erschließung und Lagermöglichkeiten auf, ergänzt im südlichen Gebäudeteil um ein Großraumbüro mit integrierter Teeküche, spezifischen Konferenzräumen und einer „comfort area“.
Die Organisation der Funktionen im EG legt grossen Wert auf den schrittweisen Übergang von den öffentlichen Aussenflächen zu den sehr geschlossenen und geschützten Büro- und Forschungszonen.
Die Cafeteria wird direkt vom Atrium erschlossen und orientiert sich durch eine raumhohe Glasfassade zur rue P . Werner. Eine direkt angegliederte Aussenterrasse stellt hier wieder den Bezug und Übergang zur Landschaft her. Gleichzeitig gilt diese offene Gestaltung als Einladung für Nutzer und Besucher, und zeigt dass diese jederzeit willkommen sind.
Das als Verteiler und Aufenthaltsbereich im EG konzipierte Foyer wirkt durch das hohe Atrium wie eine halböffentliche Verlängerung des Strassenraums und ermöglicht spontane Begegnungen sowie einen Austausch zwischen den verschiedenen Nutzern des Gebäudes. Die Bürozonen in den Obergeschossen sind streng voneinander getrennt und werden über umlaufende Galerien im mehrgeschossigen Atrium erschlossen. Über Stege und raumhohe Verglasungen werden Blickbeziehungen durch alle Ebenen ermöglicht.
Die Büroflächen in den beiden Obergeschossen lassen sich in 4 Mietbereiche aufteilen und je nach Anforderungen durch den Nutzer flexibel als „open space“ oder als Einzelbüro ausbauen. WCs, Teeküche, Kopierraum, Archiv, ELT und IT Unterverteilung sind pro Geschoß gemeinschaftlich zu nutzen und über offene Galerien direkt von dem zentralen Treppenhaus aus zu erreichen.
Die Tragstruktur des Gebäudes besteht aus Stahlbetonstützen und Stahlbetondecken, einem aussteifenden Kern im Süden sowie Mauerwerksaußenwänden. Die massiven Bauteile, Decken und Wände, dienen der Wärmespeicherung und sind grundlegender Bestandteil des energetischen Gebäudekonzepts. Die Betondecken werden zusätzlich durch eine Kühlung aktiviert. (Betonkernaktivierung)
Als Fassadenverkleidung wurden weisse Faserzementplatten „fibre C“ der Firma Rieder gewählt welche mit Aluminiumfenstern an der Ost- und Westseite kombiniert wurden. Die Süd- und Nordseiten wurden mit einer Pfosten Riegelfassade versehen, ebenso die Cafeteria im EG an der Nordöstlichen Gebäudeecke. Bei der Gestaltung der Glasfassade wird unterschieden zwischen den opaken öffenbaren Fenster/ Türelementen sowie den festverglasten transparenten Elementen.
Die Farbgestaltung beruht auf natürlichen Tönen, hellgrauer Ortbeton, weisse Faserzementplatten, natürliches Aluminium, feuerverzinkter Stahlbau und im Innenbereich Holzparquet in den Erschliessungsflachen sowie Brettstapeldecke über dem Atrium.
Das Gebäuderaster beruht auf einem Achsmaß von 1.80m und findet sich sowohl in der Plattenaufteilung der „fibre C“ Fassade sowie in der Aufteilung der PR-Fassade wieder.
Energiekonzeption
Eine optimale Abstimmung von Wärmedämmung, Verglasung, Sonnenschutz und thermischer Masse ermöglicht ein hochwertiges, komfortables Innenklima in einem weitgehend selbstregulierten, energetisch optimierten Gebäude.
Die nachhaltige Minimierung der Energiekosten stand im Focus der Betrachtung und war Bestandteil der Planung und Ausführung.
Durch die Verknüpfung der vielfältigen Anforderungen entstand ein integrales Gebäude- und Energiekonzept mit niedrigem Energieverbrauch sowie hoher Arbeitsplatzqualität und nachhaltiger Bewirtschaftung.
anciens collaborateurs: C. Mueller, N. Laurent, C.Gitsels / POHL Architekten Stadtplaner